Noch ist nichts bewiesen, aber die Meldungen über mehrere ungeklärte Todesfälle in den USA, die möglicherweise in Zusammenhang mit der Aufnahme von Energydrinks stehen, lassen aufhorchen. Denn auch hierzulande erfreuen sich Energydrinks vor allem bei Jugendlichen und Kindern zunehmender Beliebtheit.
Die Verbraucherzentrale Bremen hat sich bei 16 verschiedenen Energydrinks die Inhaltsstoffe, Werbung und Warnhinweise einmal genauer angesehen.
Neben Koffein enthalten Energydrinks eine Reihe wohlklingender Zusätze, die jedoch keinen Nutzen bringen: Taurin, Glucuronolacton oder Inosit – das klingt bedeutsam und ist es für verschiedene Stoffwechselabläufe im Körper auch. Doch da der menschliche Körper die Substanzen selbst herstellt, ist eine Zufuhr von außen überflüssig.
Die Hersteller reichern die Drinks zusätzlich mit Vitaminen an und versuchen so, den Produkten einen positiven Anstrich zu verleihen. Doch über den tatsächlichen gesundheitlichen Wert eines Lebensmittels sagen Anreicherungen nichts aus. Bislang ist nicht nachgewiesen, dass der Zusatz von Vitaminen prophylaktisch gegen Krankheiten wirkt. Verschiedene Studien kommen eher zu dem Ergebnis, dass der Verzehr isolierter Vitamine sogar schaden kann.
Die untersuchten Energydrinks sind sehr süß, und der Zucker überdeckt den bitteren Geschmack des Koffeins. So mögen auch Kinder die Drinks, für die sie jedoch nach Auffassung der Verbraucherzentrale nicht geeignet sind.
Es ist noch nicht geklärt, ob möglicherweise der Koffeingehalt und eine zu hohe Trinkmenge für die Todesfälle verantwortlich sind. Um mögliche Risiken auszuschließen, sollte der Konsum nach Auffassung der Verbraucherzentrale zurückhaltend sein. Vor allem Kinder und Jugendliche, schwangere und stillende Frauen sowie Menschen mit Herzkreislauferkrankungen sollten auf Energydrinks verzichten. Auch unmittelbar vor, während oder direkt nach sportlicher Betätigung, mit Alkohol und in großen Mengen sollten Energydrinks nicht getrunken werden. Fast alle Produkte haben entsprechende Warnhinweise auf ihre Verpackungen gedruckt, doch häufig sind sie aufgrund der kleinen Schrift und/oder wegen der glänzenden Verpackungen nur schlecht lesbar.
Die Verbraucherzentrale Bremen fordert:
• Verkaufsverbot an Kinder und Jugendliche
• umfangreiche Warnhinweise auf allen Verpackungen an gut sichtbarer Stelle
• besser lesbare Kennzeichnung auf den Dosen
• Studien zur Erforschung der tatsächlichen Risiken
Weiterführende Informationen lassen sich im Untersuchungsbericht (pdf) nachlesen.
Quelle.VBZ Bremen