Die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) hat eine offizielle Warnung vor der Website festgeld724.de herausgegeben. Das Unternehmen, das angeblich in Riezlern (Österreich) und Stuttgart (Deutschland) ansässig sein soll, bietet Festgeldanlagen an, ohne über die notwendige Lizenz zu verfügen. Viele Anleger stehen nun vor der Frage: Was tun, wenn man betroffen ist? Rechtsanwältin Kerstin Bontschev aus Dresden, Expertin für Kapitalmarktrecht, gibt im Interview Antworten.
Frau Bontschev, die FMA warnt vor festgeld724.de. Was bedeutet das konkret für Anleger?
Kerstin Bontschev:
Ganz klar: Anleger sollten sofort misstrauisch werden! Die Finanzmarktaufsicht stellt nur dann eine Warnung aus, wenn eindeutige Hinweise vorliegen, dass ein Anbieter unerlaubt Finanzgeschäfte betreibt. Wer hier bereits investiert hat oder mit einer Zahlung zögert, sollte jetzt schnell handeln.
Welche Schritte sollten Betroffene jetzt unternehmen?
1. Keine weiteren Zahlungen leisten! Falls noch eine Überweisung aussteht oder eine erneute Zahlung gefordert wird, sollten Anleger dringend die Finger davon lassen.
2. Zahlung rückgängig machen! Falls bereits Geld überwiesen wurde, sollten Betroffene sofort ihre Bank oder den Zahlungsdienstleister kontaktieren. Je nach Zahlungsmethode kann eine Rückholung noch möglich sein. Kreditkartenanbieter bieten oft Chargeback-Verfahren an.
3. Anzeige erstatten! Jeder Betroffene sollte eine Strafanzeige wegen Betrugsverdachts bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft stellen. Je mehr Anzeigen eingehen, desto größer ist die Chance, dass Ermittlungen aufgenommen werden.
4. Beweise sichern! Alle E-Mails, Zahlungsbelege, Verträge oder Screenshots der Website sollten unbedingt gespeichert werden. Diese Dokumente können später für eine Ermittlung oder Schadensersatzforderungen nützlich sein.
5. Anbieter öffentlich machen! Wer andere warnen möchte, kann sich an investigate.jetzt, die Anlegerrecherche-Plattform Nr. 1 in Deutschland, wenden. Diese Plattform sammelt Hinweise und hilft Betroffenen, unseriöse Anbieter zu entlarven.
Wie können Anleger vermeiden, auf solche Betrugsmaschen hereinzufallen?
Kerstin Bontschev:
Ein ganz wichtiger Punkt ist die Prüfung der Anbieter-Lizenz. Bevor man Geld investiert, sollte man immer in den offiziellen Datenbanken der BaFin (Deutschland) oder FMA (Österreich) nachsehen, ob ein Unternehmen tatsächlich registriert ist. Zudem sollten Anleger extrem skeptisch sein, wenn ein Anbieter mit außergewöhnlich hohen Zinsen wirbt – das ist oft ein Lockangebot.
Ihr abschließender Rat an betroffene Anleger?
Kerstin Bontschev:
Wer Geld verloren hat, sollte sich nicht entmutigen lassen. Es gibt Möglichkeiten, sich zur Wehr zu setzen! Strafanzeige, Beweissicherung und öffentliche Aufklärung sind entscheidend. Und wer sich unsicher ist, kann sich jederzeit an investigate.jetzt oder eine auf Kapitalmarktrecht spezialisierte Kanzlei wenden.
Vielen Dank für das Gespräch!
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