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Flinke Flotte Dienstleistungen UG: Vorläufiges Insolvenzverfahren angeordnet
Analyse des Jahresabschlusses der Windpark Brunsbüttel-Eddelak Erlös- und Infrastruktur UG (haftungsbeschränkt) aus Anlegersicht
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Analyse des Jahresabschlusses der Windpark Brunsbüttel-Eddelak Erlös- und Infrastruktur UG (haftungsbeschränkt) aus Anlegersicht

TungArt7 (CC0), Pixabay

Die Windpark Brunsbüttel-Eddelak Erlös- und Infrastruktur UG (haftungsbeschränkt) verzeichnet im Geschäftsjahr 2023 stabile Umsatzerlöse in Höhe von 10,04 Millionen Euro. Dennoch weist die Gesellschaft keinen Jahresüberschuss aus, was auf eine vollständige interne Verteilung der Einnahmen und Aufwendungen innerhalb der Gesellschafterstruktur hindeutet. Für Investoren oder Stakeholder stellt sich daher die Frage, wie nachhaltig die finanzielle Stabilität des Unternehmens ist und ob mögliche finanzielle Risiken bestehen.

Finanzielle Entwicklung und Abhängigkeit von Gesellschafterverbindlichkeiten

Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum Vorjahr signifikant von 1,44 Millionen Euro auf 2,44 Millionen Euro erhöht. Dies ist primär auf den Anstieg der liquiden Mittel sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen. Allerdings zeigt sich gleichzeitig eine hohe Abhängigkeit von Gesellschafterverbindlichkeiten, die mit 2,12 Millionen Euro fast die gesamte Passivseite dominieren.

Diese Entwicklung wirft Fragen zur Eigenständigkeit der Gesellschaft auf. Die Gesellschaft verfügt lediglich über ein gezeichnetes Kapital von 1.600 Euro, was im Verhältnis zur Bilanzsumme eine äußerst geringe Eigenkapitalquote bedeutet. Damit ist die Windparkgesellschaft weitgehend von der Finanzierung durch ihre Gesellschafter abhängig, was das Insolvenzrisiko im Falle finanzieller Schwierigkeiten dieser Kapitalgeber erhöht.

Erträge und Kostenstruktur – Keine Gewinnerzielungsabsicht, aber stabile Umsätze

Die Gesellschaft erzielt ihre Umsätze primär aus Stromeinspeisungen und der Verteilung von Aufwendungen auf ihre Gesellschafter. Der Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 24 % gestiegen, was auf eine höhere Stromeinspeisung oder gestiegene Vergütungen zurückzuführen sein könnte.

Auf der Kostenseite dominieren Materialaufwendungen mit 9,28 Millionen Euro, was über 92 % der Umsatzerlöse ausmacht. Hinzu kommen sonstige betriebliche Aufwendungen und Personalaufwand, sodass am Jahresende kein Überschuss verbleibt.

Bemerkenswert ist, dass laut Gesellschaftsvertrag keine Gewinnerzielungsabsicht verfolgt wird. Das bedeutet, dass alle Erlöse entweder zur Deckung der laufenden Kosten oder zur internen Verrechnung innerhalb der Gesellschafterstruktur genutzt werden. Dies schränkt potenzielle Investitionsanreize stark ein, da für externe Kapitalgeber keine Renditeperspektive besteht.

Geschäftsführervergütung und fehlende Mitarbeiter

Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2023 keine eigenen Mitarbeiter beschäftigt. Die Geschäftsführung wurde von Andreas Wulff und Sönke Krey übernommen, die jeweils 1 % der Umsatzerlöse als Vergütung erhalten. Dies entspricht einer Gesamtvergütung von etwa 100.000 Euro.

Da kein Aufsichtsrat besteht, unterliegt die Vergütungsstruktur keiner externen Kontrolle, was für Investoren ein gewisses Governance-Risiko darstellt. Zudem könnte die prozentuale Vergütung am Umsatz dazu führen, dass kurzfristige Ertragssteigerungen im Vordergrund stehen, anstatt langfristige wirtschaftliche Stabilität.

Fazit: Hohe Abhängigkeit von Gesellschaftern, aber keine akuten Risiken

Die Windpark Brunsbüttel-Eddelak Erlös- und Infrastruktur UG (haftungsbeschränkt) operiert innerhalb eines stabilen wirtschaftlichen Rahmens, weist jedoch eine hohe Abhängigkeit von Gesellschafterverbindlichkeiten auf. Die geringe Eigenkapitalquote und die fehlende Gewinnerzielungsabsicht machen das Unternehmen für externe Investoren uninteressant, da keine Aussicht auf Rendite besteht.

Positiv zu werten ist, dass die Gesellschaft keine akuten finanziellen Risiken wie hohe externe Verschuldung oder Liquiditätsengpässe aufweist. Die steigenden Umsätze und die gut gefüllten Kassenbestände deuten darauf hin, dass der Geschäftsbetrieb zumindest kurzfristig gesichert ist.

Dennoch sollten potenzielle Geschäftspartner oder Kapitalgeber die langfristige Tragfähigkeit des Geschäftsmodells kritisch hinterfragen, insbesondere angesichts der Abhängigkeit von internen Finanzströmen innerhalb der Gesellschafterstruktur.

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