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Mit einem Schluck verschluckt: Kajakfahrer überlebt Begegnung mit Buckelwal

paescemauerhofer (CC0), Pixabay

Ein Kajakausflug wurde für den 23-jährigen Adrián Simancas aus Venezuela zu einem Erlebnis, das selbst Pinocchio neidisch machen würde: Er wurde versehentlich von einem Buckelwal verschluckt – und glücklicherweise wieder ausgespuckt.

„Das Erste, was ich bemerkte, war der Schleim“, erzählte Adrián der BBC. „Ich verbrachte eine Sekunde damit, zu realisieren, dass ich mich im Maul von etwas befand. Vielleicht hatte mich ein Orca gefressen, vielleicht ein Seeungeheuer.“ Während er noch überlegte, wie er wohl im Inneren eines Wals überleben könnte, wurde er plötzlich wieder ausgespuckt.

Eine Begegnung der ungewollten Art

Adrián war mit seinem Vater Dall im Kajak unterwegs, als er von hinten von einer gigantischen Kraft getroffen wurde. „Etwas schloss sich um mich und zog mich unter Wasser“, schilderte er den Moment. Sekunden später fand er sich in Dunkelheit wieder – umgeben von einer glitschigen Masse.

„Ich fühlte, wie etwas meine Wange streifte“, erinnerte er sich. Dann kam die Panik: „Was, wenn es mich ganz verschluckt hat? Was, wenn ich nichts mehr tun kann?“ Doch bevor er sich eine Fluchtstrategie zurechtlegen konnte, wurde er nach oben gedrückt – ein unmissverständliches Zeichen dafür, dass der Wal mit seiner Mahlzeit nicht zufrieden war.

Glücklicherweise war Adriáns Vater mit einer Kamera ausgerüstet. Er filmte das unglaubliche Spektakel nur wenige Meter entfernt. „Als ich mich umdrehte, war Adrián weg“, erzählte Dall. „Ich hatte Angst – bis ich sah, wie er wieder aus dem Wasser auftauchte.“ Dann erkannte er den riesigen Körper im Wasser: ein Buckelwal.

„Physikalisch unmöglich zu schlucken“

Die spektakulären Bilder zeigen, wie der gigantische Meeressäuger den jungen Kajakfahrer versehentlich mit einer Ladung Fisch einatmet – und schnell wieder ausspuckt. Doch warum wurde Adrián nicht verschluckt?

Laut dem brasilianischen Naturschützer Roched Jacobson Seba liegt das an der Anatomie der Buckelwale. „Ihr Schlund ist nur so groß wie ein gewöhnliches Abflussrohr“, erklärte er. „Sie können physikalisch keine großen Objekte wie Kajaks, Reifen oder selbst größere Fische wie Thunfisch verschlucken.“

Adrián war also schlichtweg kein passender Snack. „Der Wal war wahrscheinlich gerade dabei, einen Schwarm Fische zu fressen und hat dabei versehentlich das Kajak mit eingesogen“, so Seba. „Als er merkte, dass da etwas nicht ins Menü passte, hat er es wieder ausgespuckt.“

Eine zweite Chance – und eine Lektion

Für Adrián war das Erlebnis mehr als nur ein Schreckmoment. „Ich habe das Gefühl, eine zweite Chance bekommen zu haben“, sagte er. „Es war ein einzigartiger Moment an einem der extremsten Orte der Welt, der mich zum Nachdenken gebracht hat – darüber, was ich im Leben besser machen kann.“

Experten warnen nun davor, mit Kajaks oder Paddleboards in Gebieten unterwegs zu sein, in denen Wale aktiv sind. „Boote für Walbeobachtung haben ihre Motoren immer an – das Geräusch hilft den Walen, sie zu orten“, so Seba. Kajaks hingegen seien lautlos – und könnten daher unerwartet in den Speiseplan eines Buckelwals geraten.

Fazit: Während Adrián die wohl spektakulärste Kajaktour seines Lebens hinter sich hat, kann der Wal beruhigt weiterschwimmen – ohne Angst vor weiteren ungewollten Geschmacksproben.

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