Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat anlässlich der bevorstehenden Rabatt-Aktionstage „Black Friday“ und „Cyber Monday“ ein Umdenken gefordert. Statt den übermäßigen Konsum weiter zu fördern, schlägt die Organisation die Einführung eines „Green Friday“ vor. Dieser soll günstige Angebote zur Reparatur defekter Geräte in den Fokus rücken, um die Umwelt zu entlasten und Ressourcen zu schonen.
Kritik am „Black Friday“
Der „Black Friday“, ursprünglich aus den USA stammend, hat sich in Deutschland zu einem der umsatzstärksten Tage im Einzelhandel entwickelt. In diesem Jahr rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) mit einem Umsatz von 5,9 Milliarden Euro während der Aktionstage „Black Friday“ und „Cyber Monday“. Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert jedoch, dass diese Rabattschlachten oft zu unnötigem Konsum verleiten.
„Massenhaft werden neue Produkte gekauft, obwohl alte Geräte noch funktionieren oder mit einer Reparatur wieder voll funktionsfähig wären“, erklärte ein Sprecher der DUH. Dies führe zu einer Verschwendung von Ressourcen und einer Zunahme von Elektroschrott, der häufig nicht umweltgerecht entsorgt wird.
Der „Green Friday“ als Alternative
Als Gegenentwurf zum konsumorientierten „Black Friday“ schlägt die Umwelthilfe den „Green Friday“ vor. Dieser soll auf Nachhaltigkeit setzen und Anreize für Reparaturen und Upcycling schaffen. Beispiele für solche Aktionen könnten sein:
- Rabatte auf Reparaturdienstleistungen: Vergünstigungen bei der Reparatur von Elektronikgeräten, Möbeln oder Kleidung.
- Förderung von Repair-Cafés: Lokale Veranstaltungen, bei denen Bürger gemeinsam mit Experten defekte Geräte reparieren können.
- Gebrauchtwaren statt Neukauf: Aktionen, die den Kauf von Second-Hand-Produkten fördern, anstatt neue Waren zu kaufen.
- Bildungskampagnen: Aufklärung über die ökologischen Vorteile von Reparaturen und die Reduktion von Abfall.
Ökologische Vorteile
Ein „Green Friday“ könnte laut der DUH erhebliche positive Auswirkungen auf die Umwelt haben:
- Reduktion von Elektroschrott: Der Berg an Elektroschrott wächst weltweit rasant. Reparaturen könnten dazu beitragen, diesen zu verkleinern.
- Schonung von Ressourcen: Durch die Verlängerung der Lebensdauer von Produkten werden weniger Rohstoffe wie seltene Erden oder Edelmetalle benötigt.
- Klimaschutz: Weniger Neuproduktionen bedeuten eine Reduktion von Treibhausgasen, die bei der Herstellung und beim Transport entstehen.
Reaktionen aus der Wirtschaft
Während Umweltorganisationen den Vorschlag begrüßen, äußert sich der Handel zurückhaltend. Der HDE betonte, dass „Black Friday“ und „Cyber Monday“ wichtige Umsatzbringer für den Einzelhandel seien, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten. Ein Sprecher erklärte: „Die Verbraucher schätzen die günstigen Angebote. Es liegt an den Herstellern und Händlern, nachhaltige Produkte anzubieten.“
Fazit: Konsumverhalten überdenken
Die Forderung der Deutschen Umwelthilfe nach einem „Green Friday“ ist ein Weckruf, das Konsumverhalten kritisch zu hinterfragen. Verbraucher könnten durch bewussteren Konsum einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Aktionen wie Reparatur-Rabatte oder Second-Hand-Angebote könnten nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Geldbeutel der Verbraucher zugutekommen.
Die Umsetzung eines „Green Friday“ wäre ein erster Schritt in Richtung nachhaltiger Konsum und ein Zeichen, dass Wirtschaft und Umwelt nicht im Widerspruch stehen müssen. Ob dieser Ansatz tatsächlich auf breitere Akzeptanz stößt, bleibt jedoch abzuwarten.