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Bundesinstitut warnt vor Gefahren durch Koffeinpulver: Lebensgefahr bei Überdosierung

jarmoluk (CC0), Pixabay

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat eine deutliche Warnung vor der Einnahme von Koffeinpulver ausgesprochen. Laut der Behörde besteht eine erhebliche Gefahr einer Überdosierung, da bereits kleinste Mengen des hochkonzentrierten Pulvers schwere gesundheitliche Folgen haben können. Schon geringe Dosen können Symptome wie Übelkeit, erhöhten Blutdruck oder Herzrasen auslösen. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass eine Einnahme von fünf bis zehn Gramm reinem Koffein tödlich sein kann.

In Deutschland kam es nach Angaben des BfR bereits zu einem Todesfall im Zusammenhang mit der Einnahme von Koffeinpulver. Das Pulver gilt rechtlich als Lebensmittel und ist daher frei verkäuflich, was die Gefahr einer unkontrollierten Verwendung durch Verbraucher erhöht. Besonders problematisch ist, dass die exakte Dosierung bei Koffeinpulver schwer zu kontrollieren ist, da bereits eine kleine Menge erheblich über den empfohlenen Tagesbedarf hinausgeht.

Gefährliches Potenzial durch hohe Konzentration

Das Gefährliche am Koffeinpulver ist seine hochkonzentrierte Form. Bereits wenige Gramm können die Koffeinmenge enthalten, die mehreren Dutzend Tassen Kaffee entspricht. Die empfohlene Tagesdosis Koffein für einen Erwachsenen liegt bei etwa 200 bis 400 Milligramm, was etwa drei bis vier Tassen Kaffee entspricht. Wer jedoch aus Versehen zu viel Koffeinpulver konsumiert, kann schnell das Mehrfache dieser Menge aufnehmen, ohne es zu bemerken. Die Folge sind lebensbedrohliche Symptome wie Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle, Atemprobleme und im schlimmsten Fall der Tod.

Freier Verkauf als Risiko

Obwohl Koffeinpulver als Lebensmittel eingestuft wird und somit frei verkauft werden darf, birgt dieser Umstand erhebliche Risiken. Anders als bei Koffeintabletten oder Energydrinks, die in ihrer Dosierung klar gekennzeichnet sind, besteht bei Koffeinpulver die Gefahr, dass Nutzer die Menge unterschätzen. Es gibt keine genauen Anweisungen, wie das Pulver sicher eingenommen werden kann, was die Gefahr von Unfällen erheblich erhöht.

Besonders junge Erwachsene und Sportler, die das Pulver oft als Leistungssteigerer nutzen, könnten sich der Gefahren nicht bewusst sein. Im Internet wird Koffeinpulver oft als günstige Alternative zu Koffeintabletten oder Energydrinks beworben, ohne jedoch ausreichend auf die Risiken hinzuweisen. Dies führt dazu, dass Verbraucher das Pulver leicht überdosieren können.
Forderungen nach schärferen Regulierungen

Angesichts der Risiken werden vermehrt Forderungen laut, den freien Verkauf von Koffeinpulver stärker zu regulieren. Verbraucherschutzorganisationen fordern unter anderem eine bessere Kennzeichnung der Produkte sowie striktere Kontrollen im Handel, um sicherzustellen, dass Verbraucher ausreichend über die Risiken informiert sind. Auch wird darüber diskutiert, den freien Zugang zu Koffeinpulver einzuschränken, um unkontrollierten Gebrauch zu verhindern.

Das BfR empfiehlt dringend, auf die Verwendung von Koffeinpulver zu verzichten und stattdessen auf reguläre koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Tee oder Koffeintabletten zurückzugreifen, die in ihrer Dosierung deutlich einfacher zu kontrollieren sind.

Fazit: Achtsamer Umgang mit Koffeinpulver nötig

Die Warnung des Bundesinstituts für Risikobewertung verdeutlicht die potenzielle Gefahr von Koffeinpulver, insbesondere bei unsachgemäßem Gebrauch. Verbraucher sollten sich bewusst sein, dass schon geringe Mengen des Pulvers schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben können. Aufgrund der bestehenden Risiken wäre es sinnvoll, dass der Gesetzgeber Maßnahmen ergreift, um den Verkauf und die Verfügbarkeit von Koffeinpulver strenger zu regulieren. Bis dahin gilt es, beim Umgang mit dem Pulver äußerste Vorsicht walten zu lassen und sich über die Gefahren genau zu informieren.

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