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Anstieg der Wolfsangriffe in geschützten Gehegen in Sachsen: Ursachen und Maßnahmen

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raincarnation40 (CC0), Pixabay

In Sachsen ist die Zahl der Wolfsangriffe auf Weidetiere in geschützten Gehegen deutlich gestiegen. Wie die Sächsische Zeitung unter Berufung auf das Landwirtschaftsministerium berichtet, wurden im vergangenen Jahr 150 solcher Angriffe registriert – eine Verfünffachung gegenüber 2020.

Das sächsische Landwirtschaftsministerium führt diesen besorgniserregenden Anstieg auf das Lernverhalten der Wölfe zurück. Die intelligenten Raubtiere haben offenbar gezielt Schwachstellen in den Absperrungen der Gehege erkannt und genutzt. Besonders alarmierend ist, dass die Wölfe auch das Überspringen von Zäunen, die ursprünglich zum Schutz vor der Schweinepest errichtet wurden, geübt haben.

Der deutliche Anstieg der Angriffe stellt die Tierhalter vor große Herausforderungen. Obwohl zahlreiche Maßnahmen zur Wolfsabwehr getroffen wurden, zeigt sich, dass die bisherigen Schutzmaßnahmen nicht ausreichend sind, um die zunehmende Zahl der Angriffe zu verhindern. Die Anpassungsfähigkeit und Lernfähigkeit der Wölfe erfordern daher eine kontinuierliche Verbesserung und Anpassung der Schutzstrategien.

Das Landwirtschaftsministerium arbeitet intensiv an neuen Schutzkonzepten, um die Weidetiere besser zu schützen. Hierzu gehören höhere und stabilere Zäune sowie der Einsatz von Elektrozäunen und Herdenschutzhunden. Außerdem sollen die Tierhalter besser geschult werden, um Schwachstellen in den Schutzvorrichtungen schneller zu erkennen und zu beheben.

Der Anstieg der Wolfsangriffe hat nicht nur wirtschaftliche, sondern auch ökologische und gesellschaftliche Auswirkungen. Es ist notwendig, ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz der Weidetiere und dem Erhalt der Wolfsbestände zu finden. Die Wölfe sind eine geschützte Art, deren Population sich in den letzten Jahren erholt hat. Daher ist es wichtig, Lösungen zu finden, die sowohl den Schutz der Weidetiere als auch den Erhalt der Wölfe gewährleisten.

Das Ministerium appelliert an die Tierhalter und die Bevölkerung, wachsam zu sein und verdächtige Aktivitäten in der Nähe von Gehegen zu melden. Zudem wird empfohlen, regelmäßige Kontrollen der Zäune durchzuführen und bei Bedarf Unterstützung durch Experten in Anspruch zu nehmen.

Der deutliche Anstieg der Wolfsangriffe in geschützten Gehegen in Sachsen verdeutlicht die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Anpassung und Verbesserung der Schutzmaßnahmen. Durch gezielte Strategien und Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaftsministerium, Tierhaltern und Experten soll der Schutz der Weidetiere verbessert und gleichzeitig der Bestand der Wölfe erhalten werden. Die Herausforderung besteht darin, eine nachhaltige Lösung zu finden, die den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht wird.

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