Die Steuererklärung kann eine nervenaufreibende Angelegenheit sein, insbesondere wenn das Finanzamt bestimmte Bereiche besonders genau prüft. Für das Steuerjahr 2023 hat die Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen ihre Prüfungsschwerpunkte veröffentlicht, die auch als Anhaltspunkt für andere Bundesländer dienen können. Hier sind die fünf Bereiche, die 2024 besonders im Fokus stehen:
1. Online-Verkäufe und Vermietungen
Neue Regelungen seit 2023 machen es erforderlich, dass Online-Plattformen wie Airbnb, Vinted, Ebay und Kleinanzeigen dem Finanzamt melden, wenn Sie entweder 30 Verkäufe oder mehr oder mindestens 2.000 Euro Umsatz erzielt haben. Diese Informationen werden sorgfältig geprüft, und wenn Sie auf einer dieser Plattformen aktiv waren, sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Angaben in der Steuererklärung korrekt und vollständig sind.
2. Immobilienvermietung
Wenn Sie Immobilien vermieten, überprüft das Finanzamt die Höhe Ihrer Mieteinnahmen und Werbungskosten genau. Besonderes Augenmerk liegt auf der korrekten Abschreibung des Gebäudes, die je nach Alter der Immobilie zwischen 2 und 3 Prozent der Anschaffungskosten beträgt. Fehler bei der erstmaligen Vermietung können schnell zu Nachfragen führen.
3. Neubau von Mietwohnraum
Die Bundesregierung hat Anreize für den Neubau von Mietwohnungen geschaffen, einschließlich einer degressiven Abschreibung von 5 Prozent jährlich über sechs Jahre. Zudem gibt es Sonderabschreibungen für Neubauten mit hohen energetischen Standards. Das Finanzamt wird genaue Nachweise verlangen, dass der Neubau tatsächlich für Mietwohnraum genutzt wird und nicht für Ferienvermietungen oder befristete Mietverträge.
4. Energetische Sanierung des Eigenheims
Haben Sie 2023 eine energetische Sanierung an Ihrem Eigenheim durchgeführt, können Sie bis zu 20 Prozent der Sanierungskosten steuerlich absetzen, was bis zu 40.000 Euro an Steuern spart. Da dieser Steuervorteil missbraucht werden könnte, wird das Finanzamt Ihre Belege und Nachweise genau prüfen.
5. Verlustausweis bei Selbstständigen und Unternehmen
Seit 2020 können Verluste leichter mit anderen Steuerjahren verrechnet werden, was das Risiko für Steuerhinterziehung erhöht. Daher nimmt das Finanzamt die Buchhaltung von Selbstständigen und Unternehmen, die Verluste ausweisen, besonders genau unter die Lupe.
Fazit
Wenn einer oder mehrere dieser Punkte auf Sie zutreffen, sollten Sie Ihre Steuererklärung besonders sorgfältig und wahrheitsgemäß ausfüllen. Halten Sie alle relevanten Unterlagen bereit, falls das Finanzamt Nachfragen hat. Die Nutzung einer Steuersoftware kann den Prozess vereinfachen und beschleunigen. Finanztip empfiehlt für das Steuerjahr 2023 weiterhin die bewährten Programme und Apps, darunter Wiso Steuer, Steuersparerklärung und Tax.
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