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Das Risikoinvestment Münchner Höfe

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Mohamed_hassan (CC0), Pixabay

Die Entscheidung, in ein Immobilienprojekt wie die Münchner Höfe zu investieren, erfordert eine gründliche Risikobewertung. Solche Projekte können hohe Renditen bieten, sind aber gleichzeitig mit erheblichen Risiken verbunden. Diese ergeben sich sowohl aus dem Projekt selbst als auch aus Marktbedingungen und finanziellen Strukturen. Die nachstehend zusammengefassten Punkte sollen potenziellen Anlegern eine Hilfestellung in ihrer Entscheidungsfindung bieten:

1. **Nachrangige Grundschuld**: Als Anleger haben Sie eine nachgeordnete Position im Falle einer Insolvenz. Dies erhöht das Risiko eines Totalverlustes erheblich, da vorrangige Forderungen bevorzugt behandelt werden.

2. **Abhängigkeit von Verkaufserlösen**: Die Rückführung Ihres Investments ist stark abhängig von den erzielten Verkaufserlösen. Schon geringe Abweichungen von den Prognosen können bedeutende Auswirkungen haben.

3. **Vermarktungsstrategie**: Die Beschränkung auf hauptsächlich eigene Strukturen und nur wenige externe Partner zur Vermarktung kann ein Risiko darstellen, insbesondere in einem unsicheren Marktumfeld.

4. **Kalkulierte Erlösgrenzen**: Die Annahme, dass eine vollständige Rückführung schon bei 83,9% der kalkulierten Erlöse möglich ist, lässt wenig Spielraum für Fehlkalkulationen oder unvorhergesehene Marktveränderungen.

5. **Keine Begrenzung der Anlagesumme**: Die fehlende Limitierung könnte besonders unerfahrene Anleger zu übermäßig hohen Engagements verleiten, was das Risiko eines Totalverlustes weiter erhöht.

6. **EU-Verordnung für Crowdfunding-Plattformen**: Obwohl neue Regelungen einen Rahmen setzen, bieten sie keine direkte Sicherheit bezüglich der Seriosität oder des Erfolgs eines Projekts. Einlage- oder Anlegerentschädigungssysteme greifen hier nicht.

Angesichts dieser Risiken ist es entscheidend, dass Sie als potenzieller Anleger eine umfassende Bewertung aller zur Verfügung stehenden Informationen vornehmen. Neben einer eingehenden Prüfung des Projekts selbst sollten die Marktbedingungen, die Erfahrungen und die Bonität des Projektträgers sowie die allgemeine wirtschaftliche Lage berücksichtigt werden.

Eine Diversifizierung des Portfolios durch Verteilung der Investitionen auf verschiedene Anlageklassen kann helfen, das Risiko zu streuen und mögliche Verluste zu begrenzen. Auch wenn die angebotenen Renditen verlockend erscheinen, sollten Entscheidungen immer im Kontext der persönlichen Risikobereitschaft und unter Berücksichtigung des gesamten Anlagehorizonts getroffen werden.

Letztlich ist es empfehlenswert, sich von einem unabhängigen Finanzberater beraten zu lassen, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Ein umsichtiges Vorgehen und eine sorgfältige Abwägung aller Faktoren sind unabdingbar, um das Risiko eines Kapitalverlustes zu minimieren.

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