Im Fall des verschwundenen päpstlichen Brustkreuzes hat die Staatsanwaltschaft Traunstein nun offiziell Anklage erhoben. Der Vorfall, der bereits internationale Aufmerksamkeit erregt hat, fand seinen Ursprung in der Entwendung des wertvollen Pektorales aus der Stadtkirche in Traunstein Mitte Juni. Ein 53-jähriger Mann aus Tschechien steht im Zentrum der Ermittlungen, nachdem er am 18. August in seinem Heimatland festgenommen wurde. Dies geschah auf Basis eines internationalen Haftbefehls, der von der auf grenzüberschreitende und organisierte Kriminalität spezialisierten Abteilung der Traunsteiner Staatsanwaltschaft ausgestellt wurde.
Nach seiner Auslieferung nach Deutschland bleibt der Beschuldigte in Gewahrsam und weist alle Anschuldigungen von sich. Trotz intensiver Suche konnte das Brustkreuz des ehemaligen Papstes Benedikt XVI., ein Objekt von großer religiöser und ideeller Bedeutung, bisher nicht wiederbeschafft werden.
Die Anklagepunkte umfassen schweren Diebstahl und Sachbeschädigung. Der Beschuldigte, der seit 1990 wegen verschiedener Eigentumsdelikte in Deutschland und anderen europäischen Ländern vorbestraft ist, soll das Pektorale durch das Aufhebeln einer Plexiglasscheibe mit einem Aluminiumschild entwendet haben. Darüber hinaus wird ihm zur Last gelegt, einen Zeitschriftenstand in der Kirche aufgebrochen und Bargeld entwendet zu haben, wodurch ein Sachschaden von über 2.000 Euro entstand.
Das Brustkreuz, ein Kunstwerk aus vergoldetem Silber, verziert mit Edelsteinen und von unschätzbarem ideellem Wert, bleibt verschollen. Sein materieller Wert wird auf mindestens 800 Euro geschätzt.
Die Entscheidung über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Festlegung eines Verhandlungstermins liegt beim Amtsgericht Traunstein. Zur Aufklärung des Falls hat das Bayerische Landeskriminalamt eine Belohnung von 1.000 Euro für zielführende Hinweise ausgelobt, die nicht für Beamte im aktiven Dienst gilt. Hinweise, die zur Wiederbeschaffung des Brustkreuzes führen, können direkt beim Bayerischen Landeskriminalamt eingereicht werden.