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Unicorn Real Estate AG – Wie die Mutter, so das Kind?

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Saydung89 (CC0), Pixabay

Wir haben der Tochter des besagten Unternehmens, der Unicorn Real Estate GmbH in Düsseldorf, eine Presseanfrage übermittelt gehabt und, trotz der Intervention des Chefs der Schweizer Muttergesellschaft, Nicolai Colshorn, bis heute keine Antwort erhalten.

Nun fragen wir uns natürlich, ob das System ist oder Herr Colshorn seine Firmen nicht im Griff hat.

„Das von der UNICORN REAL ESTATE AG entwickelte Geschäftsmodell für die UNICORN-Gruppe basiert auf der Kernkompetenz von festangestellten Architekten / Fachleuten für die Finanzierung unserer Immobilienprojekte bei Banken sowie einem Netzwerk von ausgezeichneten Beratungsgesellschaften.“ Über diese ausgezeichneten Beratungsgesellschaften, falls damit der Vertrieb gemeint ist, haben wir schon berichtet.

Laut einem Papier der AG von 2021 zweigt sich die Tochter-GmbH wiederum in die „Projektgesellschaft Charlottenhöhe“, die „Projektgesellschaft Schwanenwerder“ und die „Projektgesellschaft Meschede“ auf (bei Meschede handelt es sich um die ehemalige Veramed-Klinik, die heute bei Lost Places-Jägern beliebt ist). Im deutschen Unternehmensregister lassen sich die genannten Gesellschaften aber nicht finden. Pro forma schauten wir auch in das Schweizer Register und siehe da: Ebenfalls nichts. Auf der Webseite der deutschen Dependance findet sich übrigens statt Meschede das Projekt Sattelhof. Und auf einem anderen Papier der Unicorn Real Estate GmbH von 2018 wird ein „Projekt Neufeld“ genannt.

Und weiter heißt es in dem genannten Papier der Muttergesellschaft:

„Die Verwaltung, Finanzierung und Führung im Rahmen der entsprechenden Beteiligungen wird gewährleistet von UNICORN REAL ESTATE AG, mit der Zielsetzung, die UNICORN GRUPPE zum wirtschaftlichen und nachhaltigen Erfolg zu führen.“

Und:

„Es ist geplant, alle Projekte der Unicorn-Gruppe innerhalb von spätestens 3 Jahren abzuschließen, damit unser Kapitaleinsatz / Working Capital kurzfristig wieder zur Verfügung steht und für Neuinvestitionen eingesetzt werden kann. Je kürzer die Amortisationszeit für unsere Immobilienprojekte ist, desto schneller kann unser Working Capital in neue Projekte investiert werden.“

Nun waren die letzten Jahre schwierig, keine Frage, aber wenn man anscheinend noch nicht einmal die entsprechenden Projektgesellschaften gegründet hat, bleibt es bei unserer schon einmal gestellten Frage: Was ist mit dem zwischenzeitlich eingenommenen Kapital der Anleger passiert? Was ist mit der Umsetzung der Projekte, die ja angeblich von den finanzierenden Immobilienbanken geprüft werden? Haben diese eventuell ihre Finanzierung verweigert?

Zitat: „Der Unicorn Anleihe Kunde zeichnet eine Anleihe zur Finanzierung von Unicorn Immobilien. Sämtliche Immobilien werden bis zu 80 % über unsere Immobilienbanken finanziert.

Somit ist der Zeichner unserer Anleihe indirekt Partner der finanzierenden Immobilienbanken. Vor der Finanzierung durch die Banken werden de einzelnen Immobilien genauestens geprüft und erst danach erhalten diese die Finanzierungszusage.

Unser Anleihe Kunde hat somit die Bank als indirekten Finanzierungspartner!“

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