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Börsengang der CG Gruppe

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Die CG Gruppe von Christoph Gröner möchte an die Börse gehen. Nun, das ist natürlich verständlich, dass man mit dem Unternehmen, das man über Jahre aufgebaut hat, mehr Geld verdienen möchte. Sollte man sich da als Kleinanleger beteiligen?

Nun, wir sehen genau das sehr kritisch, nicht nur beim Unternehmen CG Gruppe, sondern auch zum Beispiel bei der FCR Immobilien AG von Falk Raudies aus München, allerdings aus unterschiedlichen Gründen.

Immobilien haben derzeit preislich einen Höchststand erreicht, der kaum noch nach oben Luft beinhalten dürfte. In manchen Regionen stagnieren die Preise bzw. fallen sogar schon wieder. Es wird also in den nächsten Jahren eine Marktbereinigung geben, aber auch einen hohen Wertberichtigungsbedarf bei Immobilien in so manchem Portfolio, denn sinkende Preise haben dann auch sinkende Werte dieser Immobilien in den Bilanzen zur Folge. Solche Wertberichtigungen haben dann natürlich wiederum Auswirkungen auf den Wert eines Unternehmens und schlagen sich auch im Aktienkurs nieder. Dieser wird bei Wertberichtigungsbedarf entsprechend sinken.

Die Großaktionäre haben zu diesem Zeitpunkt schon Kasse gemacht und sind mit ihrem Geld reich geworden. Sie dagegen haben das Geld dann verloren. Jedes Immobilienunternehmen, das derzeit danach strebt, an die Börse zu gehen, hat nahezu genau die gleichen Probleme, denn die meisten Immobilien wurden teuer eingekauft. Manchmal ist es deshalb auch gar nicht mehr möglich, die erworbenen Immobilien auf dem Markt zu verkaufen. Jeder weiß natürlich, dass ein Immobilienkauf immer mit sogenannten Erwerbsnebenkosten in Höhe von sicherlich mindestens 10 % verbunden ist, welche man zusätzlich auf den Erwerbspreis der Immobilie addieren muss. Um also zukünftig kein Minus beim Verkauf zu machen, müsste der Wert der Immobilie um mindestens eben diese 10% steigen, o h n e dass man überhaupt einen Cent Gewinn gemacht hätte. Rechnet man noch einmal 10% Gewinn drauf, dann reden wir von 20%, beim derzeitigen Markt kaum erzielbar.

Geht man aber mit solchen Immobilien an die Börse, dann spielt der Preis der Immobilien keine Rolle, denn nicht die Immobilien werden verkauft, sondern das Immobilienunternehmen und eine Story. Welche Story man allerdings dann den Aktionären verkaufen will, das bleibt uns zumindest unklar. Wir können jedem Anleger nur den Rat geben, die Finger von solchen Aktien zu lassen, wenn man kein Geld verlieren will.

Bei der FCR Immobilien AG aus München fehlt uns jede Vorstellung, womit das Unternehmen dann als Geschichte an die Börse gehen will. Nahezu der komplette Immobilienbestand ist aus unserer Sicht „gefährlich“ für die Anleger. So manche Immobilie könnte sich dann zu einem späteren Zeitpunkt als „kaum verwertbar“ herausstellen, denn die Lagen, die wir aus der Bilanz der FCR Immobilien AG kennen, würden wir mal nicht als 1a-Lage klassifizieren. Es sind Lagen, die aus unserer Sicht nur derzeit deshalb zu verkaufen sind, weil der Immobilienmarkt leergefegt ist, und dann erzielen auch solche Immobilien einen Preis, den man nicht für möglich gehalten hätte. Aber diese Lagen sind auch die, die dann am ehesten und schnellsten an Wert verlieren. Das wiederum, wie oben ausgeführt, mit den Folgen, dass es dann einen Wertberichtigungsbedarf geben und der Aktienpreis sinken könnte. Ob Herr Raudies und sein Bruder dann noch viele Aktien haben werden, das wissen wir natürlich nicht.

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