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Rothmann & Cie nur noch schlechte Nachrichten

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Die schlechten Nachrichten von Fonds aus dem Emissionshaus Rothmann & Cie. AG reißen nicht ab. Während aktuell wohl die wirtschaftlichen Nöte der „ALAG AG“ für die Anleger durch eine mögliche Insolvenz und drohende Nachschußpflichten am auffälligsten erscheinen, haben nun auch andere der von Rothmann & Cie. AG aufgelegten Fonds Probleme, vertraglich vereinbarte Entnahmen der Anleger zu bedienen.

So schlägt die „ALBIS Capital AG & Co. KG“ ihren Anlegern im Wege der schriftlichen Beschlußvorlage vor, auf die Entnahmen für 2009 zu verzichten. Die „Albis Finance AG“ weist ihren Anlegern Verluste in zweistelliger Millionenhöhe zu und wird ebenfalls keine Auszahlungen leisten. Vorgebliche Begründung gegenüber den Kunden: wenn die Banken erst mitbekämen, dass die Anleger Geld entnähmen, würden auch keine Darlehen mehr bewilligt.

„Das überzeugt nicht,“ meint der Berliner Rechtsanwalt Christian-H. Röhlke, der darauf hinweist, das gerade diese Entnahmen ja vertraglich vereinbart waren und eines der Motive zur Zeichnung durch die Anleger waren. Zumindest die „DSK Leasing GmbH & Co. KG“ wird ihren Anlegern wohl diese vereinbarten Auszahlungen zukommen lassen – allerdings in eher symbolischer Höhe von 1,08 % der Einmalzahlungen auf die sog. „Classic-Verträge“. Ähnliches gilt für die „Leasetrend AG“, deren Ausschüttung sich auf 1,12 % belaufen wird.

All diese Fonds wurden von dem Emissionshaus Rothmann & Cie. AG aus Hamburg konzipiert, dessen Geschäftsbetrieb inzwischen auf die „Hesse Newman Treuhand GmbH“ übergegangen ist und die nunmehr als HFT Hanseatische Fonds Treuhand GmbH firmiert – pikanterweise hatte die „Hesse Newman Bank & Co. AG“ auch einige der inzwischen notleidenden Beteiligungen an der ALAG AG finanziert. „Nach der inzwischen gefestigten Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes zur Rückabwicklung von solchen Verbundgeschäften haben die Anleger hier gute Chancen, aus dem Geschäft auszusteigen“, meint Röhlke, der die Bereitschaft einer Bank zur Finanzierung einer riskanten stillen Beteiligung ungewöhnlich nennt.

In der Vergangenheit hatten bereits zwei Fonds aus dem Hause ALBIS/Rothmann negativ auf sich aufmerksam gemacht. So versucht die „Otto International Leasing AG“ (OIL AG) eine Insolvenz zu umgehen und bietet Anlegern über eine Drittfirma den Kauf der Beteiligung an, der Kaufpreis liegt bei ca. 20 % der Einzahlungen. Dafür werden die Anleger jedoch weitestmöglich von Nachschußpflichten freigestellt. Etwas mehr Glück hatten dagegen die Anleger der „Alpha Leasing GmbH“ (jetzt ALBIS HiTec Leasing GmbH), sofern sie sich für 10 Jahre beteiligt hatten. Denn die Alpha Leasing hatte zumindest die vereinbarten Entnahmen von 10 % pro Jahr geleistet, so dass ein Rückfluß der Einlage erfolgen konnte.

Von schlechten Nachrichten verschont blieb bisher die Beteiligung an der „Garbe Logimac AG“. Anlegern wurde hier von der Rothmann & Cie. AG eine Beteiligung an einem Logistikunternehmen angeboten. Die Meldungen über die Nöte der übrigen Fonds wirken sich allerdings auch hier aus. „Verunsicherte Anleger haben uns auch hier mit der Suche nach einer Exit-Strategie beauftragt“, teilt Rechtsanwalt Röhlke mit.

Rechtsanwaltskanzlei Röhlke
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